Beide Geschaeftsfuehrer von Nordica Coffee sowie Produkte
Foto: Frederik Röh

Nordica Coffee

Bohne gut, alles gut

Bis heute ist der Hamburger Hafen der wichtigste Umschlagplatz für Rohkaffee – und Sitz der Kaffeerösterei Nordica. Wir haben das Unternehmen besucht und festgestellt: Es braucht viel Leidenschaft bis zum Genuss einer guten Tasse Kaffee.

Dunkles Haar rahmt die Schöne, die mit Blumen und Tattoos geschmückt zwischen Kaffeepflanzen emporsteigt. Wer bei ihrem Anblick an ferne Länder denkt, liegt richtig. Zumindest zum Teil. Erst der Name unter dem Bild auf der Verpackung verrät mehr über die Verbindung zwischen den klassischen Kaffeeanbauregionen südlich des Äquators und bester hanseatischer Röstkunst. Hierleben ist zu Besuch bei Christoph Gola und Frank Pfeiffer, die Nordica Coffee 2019 gegründet haben und mit ihrem Unternehmen in einer der alten Fabrikhallen im Stadtteil Veddel beheimatet sind. „Von hier aus vertreiben wir unsere verschiedenen Kaffeesorten – vom klassischen Filterkaffee über Crema bis Espresso. Was alle eint, ist der säurearme, aber fruchtig betonte Geschmack“, stellt Christoph Gola das umfangreiche Sortiment vor.

Geröstet in der Kaffeehauptstadt
Der Hamburger Hafen galt während der Hansezeit als wichtigster Umschlagplatz unter anderem für exotische Gewürze, vor allem aber für Rohkaffee, und begründete den Reichtum der dortigen Kaufmannschaft. Und auch nach jahrhundertelanger Handelsgeschichte kann keine andere Stadt der Elbmetropole den Ruf als Kaffeehauptstadt streitig machen. Über ihren Hafen werden jedes Jahr 700.000 Tonnen Kaffee aus aller Welt eingeführt und 400.000 Tonnen exportiert. Renommierte und international bekannte Kaffeefirmen sowie Europas modernstes Kaffeelager sind hier angesiedelt. Seit die junge Generation entdeckt hat, dass Bohnen zu mehr taugen als zu abgestandenem Kantinengebräu oder dünnem Blümchenkaffee, entstehen entlang des Stroms neben den Branchengrößen mit ihrer industriellen Produktion diverse kleinere und mittlere Röstereien. Die Branchenneulinge haben sich auf die traditionelle, schonende Langzeitröstung spezialisiert, die ein säurearmes Geschmacksprofil und volles Aroma verspricht und Kaffee ein neues Image gegeben hat: das eines überaus wandlungsfähigen Genussmittels.

Zwei Männer im Aufbruch
Der verführerische Duft frisch gerösteter Bohnen zieht durch die Räume. Wer ihm bis zur Quelle folgt, geht vorbei an bunt bedruckten Kaffeesäcken und Versandkartons hinein in den Produktionsraum. Hier steht der Spezialitätenröster, in dem individuelle Mischungen zur Reife gelangen, um dann von helfenden Händen in die Tüten mit dem Konterfei der exotischen Schönheit gefüllt zu werden. Christoph Gola und Frank Pfeiffer gehören mit Nordica Coffee zum Kreis derer, die die Kaffeekultur bereichern. Frank Pfeiffer fühlt sich von Kindesbeinen an mit dem koffeinhaltigen Getränk verbunden. „Schon mein Vater war im Kaffeegeschäft tätig“, erzählt er. Er selbst arbeitete ebenfalls mehr als zwei Jahrzehnte für namhafte Kaffee-Großröstereien. Als sich sein Weg 2019 mit dem von Christoph Gola kreuzte, trafen sich zwei Männer im Aufbruch. Die beiden teilen die Leidenschaft für qualitativ hochwertige Bohnen – und deren Zubereitung. „Mich hat lange Zeit die Elektronik interessiert, mit der man beim Aufguss das Beste aus den Bohnen herausholen kann“, sagt Christoph Gola. Er spezialisierte sich auf Kaffeemaschinen, bis er sich schließlich doch den sinnlichen Aspekten des Genussproduktes zuwandte und in Frank Pfeiffer einen Bruder im Geiste fand. Seither importiert das Duo seine eigenen Bohnen, und auch die Röstprofile der Mischungen liegen in ihren Händen. Koffeinfrei ohne Chemie Das Nordica-Coffee-Sortiment umfasst Mischungen und reinsortige Varietäten aus konventionellem Anbau ebenso wie mit Fairtrade- oder Biosiegel. „Ein verantwortungsvoller Umgang mit der Natur steht für uns unabhängig von der Biozertifizierung ganz klar im Fokus. Wir beziehen unsere Rohkaffees über einen Vertragshändler, der sicherstellt, dass die Kaffeebauern in den Herkunftsländern wie Bolivien, Kolumbien, Honduras oder Guatemala nicht aus Monokulturen ernten und mit ihrem Anbau Natur und Umwelt schonen“, betont Frank Pfeiffer die Nachhaltigkeitsziele des Unternehmens. Schonend für die Verbraucher soll es auch sein, etwa bei dem Angebot entkoffeinierter Biosorten. „Anders als bei der industriellen Herstellung verzichten wir auf chemische Lösungsmittel und entziehen das Koffein auf natürliche Weise durch Kohlendioxid-Extraktion“, stellt Frank Pfeiffer klar. Bei dieser Methode bleiben die Aromen des Originalkaffees erhalten. Damit jeder Kaffeefan den vollen Geschmack der fernen Länder genießen kann.

Erhältlich bei famila in Ahrensburg, Kaltenkirchen, Neumünster, Norderstedt, Pinneberg/Westring, Quickborn, Winsen/Luhe und Reinbek.