Hof Aderhold

Die Hühner auf dem Hof Aderhold vor den Toren Kiels haben es richtig gut: jede Menge Platz im Stall, dazu große Wiesen und ausgewogenes Futter. Im Gegenzug legen die Hennen jeden Tag leckere Eier. Wir durften den idyllischen Bauernhof in Kiel/Schlüsbek besuchen.

Um halb sechs Uhr morgens steht Chef Thies Aderhold zusammen mit einigen Mitarbeitern schon an der Sortieranlage. Auch Senior Robert Aderhold mit seinen 84 Jahren kann die Finger nicht von den Eiern lassen und hat sichtlich Spaß an der Arbeit: „Die befleckten Eier oder die kaputten – die sortiere ich aus“, sagt er und gibt selbst das Tempo am alten, gepflegten Sortierband an. Nebenan hört man das laute Gegacker von mehreren hundert Hennen. Die braunweißen Hühner der Rasse Lohmann Brown staksen gemütlich auf den Frischluft-Scharrflächen umher und suchen immer wieder die Futterplätze auf. „Wir haben zwei verschiedene Bereiche: Bio- und Freilandhaltung. Kunden möchten beides, wobei Bio natürlich teurer ist, denn auch die Hennen und das Futter kosten mehr“, erzählt Thies Aderhold, während er die braunen Eier in die Pappschachteln legt. „Hier, fühl mal, das Ei ist noch warm“, sagt er und lächelt.

Familienbetrieb in fünfter Generation
Seine Frau Friderike hilft heute auch mit beim Eiersortieren. Die 45-Jährige hat allerdings noch ziemlich viele andere Aufgaben. Und auch wegen der vier Kinder der Patchworkfamilie ist immer was los. „Dann haben wir noch Ponys, Ziegen und einen Hund. Und nicht zu vergessen unseren Hofladen und die ganze Büroarbeit.“ Die Aderholds sind ein Familienbetrieb in fünfter Generation. Neben der Hühnerhaltung wird etwas Ackerbau betrieben. Um den Hof herum weiden außerdem Hochlandrinder auf Ausgleichsflächen der Stadt Kiel. „Es ist eine Win-Win-Situation. Wir helfen bei der Landschaftspflege und vermarkten das gute Fleisch“, erklärt Thies Aderhold.

Alle packen mit an
Die Hühner sind allerdings das Hauptstandbein des Betriebs. „Das bringt schon Spaß“, sagt Thies Aderhold, auch wenn er nicht verschweigt, dass die Familie kaum Zeit für Urlaub hat. „Meine Eltern haben hier klein angefangen, und ich habe Lust, das Ganze irgendwann weiterzugeben. Die nächste Generation steht schon bereit.“ Der älteste Sohn ist 16 Jahre alt – mal gucken, wie es weiterläuft. Zurzeit packen alle mit an. Auch dessen Großmutter Marianne Aderhold hilft, wo sie kann, im Büro oder beim Broteschmieren für die Kleinsten. Die beiden Transporter sind nun gepackt mit den frischen Eiern, der Fahrer macht sich auf den Weg zu den Märkten in der Nähe. Zeit zum Durchschnaufen und eine Tasse Kaffee für Familie Aderhold – und dazu gibt’s vielleicht ein belegtes Brötchen mit Ei.